Seit dem Jahr 1992 findet in Wil jährlich das Wiler Spielfest statt. Die ersten beiden Austragungen fanden im Hof zu Wil statt und waren noch recht beschaulich. Mit dem Wechsel ins Katholische Pfarreizentrum im Jahr 1994 änderte sich dann der Charakter nach und nach. Durch den zusätzlichen Platz konnten mehr Attraktionen angeboten werden und die grössere Vielfalt lockte auch immer mehr Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland an. Der unseres Wissens eigens wegen dem Wiler Spielfest am weitesten angereiste Spieler, stammte aus Dänemark. Auch im Katholischen Pfarreizentrum wurde mit der Zeit der Platz zu knapp, so dass im 2003 der Wechsel in den Wiler Stadtsaal vollzogen wurde, wo das Wiler Spielfest nach wie vor zu Hause ist und sich die Spielerinnen und Spieler aus nah und fern Jahr für Jahr sichtlich wohl fühlen. Mittlerweile hat sich das Wiler Spielfest zum grössten nichtkommerziellen Spielanlass der Schweiz entwickelt. Gleich geblieben ist jedoch seit Anbeginn das Ziel: "Wir wollen die Menschen wieder für das Kulturgut Spiel sensibilisieren und einfach zusammen Spass haben", so der Präsident des Wiler Spielfestes, Christof Lampart.
Über 3'000 Besucher
Mittlerweile hat sich der von Ludothek Wil und Spiele-Club Wil seit Anbeginn gemeinsam organisierte Anlass zum grössten nichtkommerziellen Spielanlass der Schweiz entwickelt und zieht jährlich am Palmsonntag-Wochenende tausende Besucherinnen und Besucher an. Bereits 2007 wurde erstmals bei den Eintritten die 3000er Grenze überschritten. Der Anlass im Wiler Stadtsaal - der Eintritt ist traditionell gratis und für ein Spielfest dieser Grösse wohl in der ganzen Schweiz einmalig. Das Wiler Spielfest finanziert sich durch Sponsoren sowie den Einnahmen aus der Spielfest-Cafeteria.
Ganz, ganz viele Spiele zum Ausprobieren
Die Palette der Attraktionen ist sehr vielfältig. Nebst mehreren Hundert Karten- und Brettspielen für Erwachsene, Jugendliche, Familien und Kindern im Vorschulalter finden auch Grossspiele, Holzspiele, Puzzles, Rollenspiele, eine Cuboro-Ecke, und Meisterschaftsturniere im Sammelkartenbereich (Yu-Gi-Oh! und Magic: The Gathering) statt. Wer möchte, kann sich im Japan-Raum mit Go-Koryphäen messen, sein Legegeschick im Rahmen der Puzzle-Olympiade versuchen, einer Fantasy-Lesung beiwohnen oder eine Mangaka bei der Fertigstellung ihrer erstaunlichen Zeichnungen über die Schulter schauen. Ein Spieleflohmarkt und unsere Cafeteria mit familienfreundlichen Preisen runden das Angebot ab.
Niemand muss mühsam Spielregeln studieren
Das Besondere am Wiler Spielfest ist, dass rund 20 ehrenamtliche Spiele-Erklärerinnen und -erklärer die Gäste gekonnt und somit schnell und kurzweilig in die Spiele einführen. Und zwar nicht nur in alte, bekannte, sondern bereits in nur wenige Monate alte Neuheiten. Für die Spielfestbesucher entfällt also nicht nur das oftmals langwierige und lästige Regelstudium, sondern sie können auch die neuesten Spiele ohne grossen Aufwand erlernen.
Wunderbares 25-Jahr-Jubiläum im 2017
Im 2017 durfte das Wiler Spielfest sein 25-Jahr-Jubiläum. Dies taten wir stilecht: mit Kaiserwetter, einem Pumptrack vor dem Alleeschulhaus und ganz vielen tollen, neuen Spielen im Stadtsaal. Speziell war auch der Jubiläumsapéro, der vorgängig zur Spielfesteröffnung, am Samstagmittag im Alleesaal durchgeführt wurde. Eingeladen waren alle ehemaligen und aktuellen Spielfesthelferinnen und -helfer. Rund 60 Personen kamen zum "kleinen Klassentreffen" und tauschten sich im Beisein der Wiler Stadtpräsidentin Susanne Hartmann und des Wiler Stadtrats Dario Sulzer aus. OK-Präsident Christof Lampart, der, nach insgesamt 20 Jahren im OK, seinen Rücktritt bekanntgab, hielt unter dem Titel eine vielbeachtete Rede zum Thema "Die Entwicklung der Gesellschaftsspiel-Szene in Wil oder Wie kam es überhaupt zum Wiler Spielfest?"